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Wesentliche Aspekte der Pädagogik für die
Prophylaxe seelischer Störungen


Dr. Alfred Burger, Schulleiter



Gesamter Fallbericht "Wesentliche Aspekte ..." als PDF zum Download

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Ich beschränke mich vorerst auf drei Aspekte. Diese Beschränkung scheint mir wichtig, hat doch die Pädagogik während der vergangenen Jahrzehnte einen grossen Rückschritt gemacht. Wir stehen also alle gewissermassen vor der Situation, vieles zu überdenken. Die Schule gilt nicht mehr als Ort der Erziehung und Lehrer, die aktiv an einer ganzheitlichen Erziehung und Bildung der zukünftigen Generation mitwirken wollten, wurden an den Rand gedrängt. Mittlerweile hat sich die Stimmung zwar angesichts der Ausbreitung der Gewalt unter Kindern und Jugendlichen ein wenig geändert. Aber einfachste pädagogische und erzieherische Grundlagen sind in Vergessenheit geraten. Wenn wir uns also Gedanken machen, inwieweit pädagogisches Handeln zur Prophylaxe seelischer Störungen beitragen kann, müssen wir feststellen, dass heute die Pädagogik und die schulische Erziehung in Theorie und Praxis weit von einem solchen Gedanken entfernt sind. Ja, die Schule trägt heute leider in vielen Fällen wesentlich dazu bei, dass seelische Störungen, die in den Familien ihr Anfänge haben, nicht behoben, sondern weiter verfestigt werden. Aus verschiedenen Gründen, auf die ich jetzt nicht eingehen kann, nimmt die Schule also ihren Auftrag, so wie ihn beispielsweise Alfred Adler formuliert hatte, nicht mehr wahr. Adler hatte in der Schule die geeignete Institution für eine Neurosenprophylaxe gesehen. So schreibt er: „Die wichtigste Aufgabe eines Erziehers – man kann fast sagen: seine heiligste Pflicht – besteht darin, Sorge zu tragen, dass kein Kind in der Schule entmutigt wird und dass ein Kind, das bereits entmutigt in die Schule eintritt, durch seine Schule und seinen Lehrer Vertrauen in sich selbst gewinnt.“

Was hier Adler fordert, ist „hohe Schule“. Auch für uns heutige Pädagogen. Man darf sich nicht leichthin im Glauben wähnen, man sei vom Zeitgeist unberührt und unbeeinflusst. Die 68er Jahre und die Ausbreitung des wirtschaftlichen Denkens in alle Bereiche hinein haben bei allen Menschen ihre Wirkung getan. Das müssen wir ehrlicherweise auch bei uns selbst eingestehen, wenn wir beispielsweise an die weit herum fehlende Stellungnahme beim Problem der sich ausweitenden Gewalt unter der Jugend denken.
Zu Beginn will ich nun die drei ausgewählten Punkte etwas näher beleuchten.

1.
Die sich ausbreitende Gewalt in den Schulen ist ein alarmierendes Signal und ein unterschätzter, gefährlicher Faktor für die Entstehung seelischer Störung bei Kindern und späteren Erwachsenen. Angesichts der zunehmenden Verbreitung von Gewalt unter der Schuljugend wäre es für die Pädagogik an der Zeit, einen Halt und eine Rückbesinnung über die Entwicklung der letzten Jahrzehnte einzuschalten und sich zu fragen, wie die Schulen wieder zu einer Stätte von Bildung und Erziehung und zu einem Ort der Wertebildung zurückfinden könnten. Auch wenn wir davon ausgehen, dass viele Schulen in einem bedenklichen Zustand sind, können in diesem Bereich schon mit einfachen Mitteln, wie sie etwa Dan Olweus mit seinem Gewaltpräventionsprogramm für Schulen dargelegt hat, beachtliche Verbesserungen erreicht werden.
2.
Die mangelnde Einbettung der Kinder in eine Gemeinschaft und die fehlende gefühlsmässige Verankerung unter Gleichaltrigen ist Mitursache von Vereinsamung und Depressionen. Statt isolierendem Wettbewerb mit individualisierendem Unterricht und Hochbegabtenunwesen müsste die Bedeutung der Klassengemeinschaft neu überdacht werden. Zur Verbesserung des Schulklimas gehört also zweitens sicher auch die Abkehr von der Vereinzelung der Kinder im Unterricht und die Wiedereinführung einer schönen Klassengemeinschaft. Das wäre für Lehrer und Kinder eine grosse Erleichterung.
3.
Wenn wir uns mit dem eigentlichen Thema der Schule, nämlich mit dem Lernen beschäftigen, müssen wir die Situation vieler heutiger Kinder in den Familien berücksichtigen, ihre Mittelpunktstellung, ihre mangelnde Ausrichtung auf uns Erwachsene, ihre oft ausgeprägte Verwöhnung, ihren Medienkonsum und ihre fehlende Ausdauer und mangelnde Vorbereitung, mit auftauchenden Schwierigkeiten umzugehen. Das Lernen und die individuelle Herangehensweise der verschiedenen Kinder an die Probleme müssen auch unter dem Aspekt der Geschwisterposition oder auch fehlender Geschwister betrachtet werden. Eifersucht, die von Kindern nicht in einer konstruktiven Art bewältigt wird, kann zu einem seelischen Unruheherd werden, der sie ein ganzes Leben beschäftigt. Bei diesem dritten Punkt geht es wie bei allen erwähnten Punkten nicht allein um das Verständnis für die Situation der heutigen Kinder. Es geht auch um unsere charakterliche Festigkeit und unsere Sicherheit im Erziehungsprozess. Lehrer sind gefährdet, Dinge in ihre Schüler hineinzutragen, die mit der heutigen Wirklichkeit nichts zu tun haben.

Ich beginne nun mit dem dritten Punkt, weil ich mit einem Beispiel aus der Praxis einsteigen möchte.

Adrian , geb. 3. Mai 1987
Diagnosen: Hirnorganische Funktionsstörung
Hyperkinetische Störung des Sozialverhaltens
Störung der motorischen Funktionen

Anamnese und Behandlungsplan:
Nach unauffälliger Schwangerschaft leicht verzögerte motorische Entwicklung, von klein auf motorisch eher unruhiges, ungesteuertes Kind. Massive Verhaltensschwierigkeiten mit Aggressivität, ungesteuerter Tätlichkeit und fehlender sozialer Integration ab Kindergarteneintritt bekannt. In der Folge erheblich belastete schulische Entwicklung: Empfehlung zur Tagesklinischen Behandlung wurde zu Gunsten der Einschulung in eine Einschulungsklasse ausgesetzt (auf Wunsch der Eltern). Trotz Einzelförderung zunehmende soziale Verhaltensauffälligkeiten (Würgen anderer Kinder, Unruhe, Stören im Unterricht), teilweise war eine Dispensation vom Schulunterricht unumgänglich. Trotz hoch individueller Förderung des Knaben und intensiver Unterstützungsmassnahmen konnte er schulisch keine Fortschritte erzielen und war in einer Gruppe von mehr als zwei Kindern nicht mehr tragbar. Stationäre Abklärung in einer Spezialklinik, stationäre kinder-psychiatrische Behandlung, Einzel- respektive Zweierunterricht, Schulung in einem Kinderspital, Behandlung mit Ritalin, Legasthenietherapie, verschiedene Kleingruppenschulen, schliesslich im Alter von 13 Jahren Einweisung in eine kinderpsychiatrische Therapiestation. Adrian kommt aus einer intakten Familie, er hat einen älteren Bruder, der unauffällig ist.

Das sind, etwas verkürzt, die Informationen, die aus den Hunderten von Seiten Berichten über diesen Knaben herauszulesen sind. Vermutlich hätte sich die Zukunft dieses jungen Menschen in weiteren therapeutischen Stationen abgespielt, vielleicht in irgend einer behindertengerechten Institution geendet, auf alle Fälle in Einsamkeit und mit wenig Kontakt zu anderen Menschen.
Solche Berichte sind heute leider keine Seltenheit. Wie Sie alle wissen, kommen immer mehr Kinder schon sehr früh in psychologische oder psychiatrische Behandlung, weil sie auffällig sind. Die Pädagogik überlässt das Feld zunehmend der Psychiatrie. Es ist unschwer zu erkennen, dass die Kinder in den Schulen unruhiger und nervöser als früher sind. Bei auftauchenden Schwierigkeiten in der Schule schickt man die Kinder schnell zur sogenannten Abklärung, wo bald einmal auch von Nichtfachleuten wie Hausärzten Diagnosen wie ADS und ähnliche gestellt werden mit entsprechenden Medikationen. Joachim Bauer, der Autor des Buches „Das Gedächtnis des Körpers“, beklagt diese Situation. Der Ritalinverbrauch in Deutschland sei von 1993 bis 2000 um das dreizehnfache angestiegen und allein im Jahre 2000 sei in Deutschland eine halbe Tonne Ritalin verschrieben worden, mit steigender Tendenz. Dabei handelt es sich nach Bauer beim ADS um eine Antwort der Kinder auf eine unruhige Umgebung, die vor allem psychologische Behandlung erfordere. Leider sind auch immer mehr Lehrer sofort bei der Hand, ADS zu vermuten, wenn Kinder unruhig sind und verlangen eine Abklärung. Einerseits versuchen sich Schule und Lehrerschaft so vor späteren Vorwürfen zu schützen, landen doch nicht wenige der im Kindesalter Auffälligen später einmal in der Psychiatrie oder in der Kriminalität. Auf der anderen Seite können wir ruhig von einer Kapitulation der Pädagogik sprechen. Eine Pädagogik, die sich die Erziehung der künftigen Generation zur Aufgabe macht, gibt es, engagierte Lehrerinnen und Lehrer ausgenommen, leider kaum mehr. Die Schulen verwenden ihre ganze Kraft auf Strukturveränderungen, die Computerisierung des Unterrichts und die Anpassung an die sogenannt globalisierte Welt. Es jagen sich Sitzungen und Besprechungen, alles wird reorganisiert. Die Lehrer werden bis zum Übermass für Nebensächlichkeiten und Administratives eingespannt und regelrecht aufgerieben – viele Schulstunden fallen aus. Man muss sich fragen, wo im ganzen Gefüge die Kinder bleiben. Die Lehrkräfte sind wenig ausgebildet, mit schwierigen Kindern umzugehen, sie schauen bei Gewalt weg und weisen die Schüler an die dafür geschaffenen Stellen, wenn es nicht mehr geht. „Es ist das System Schule, das System der Theorie von Bildung und Didaktik, das System des psychologischen und pädagogischen Verstehens, das hier zusammenbricht“, meint beispielsweise Wolfgang Bergmann, ein Psychologe, der sich intensiv mit den sogenannten ADS Kindern auseinandergesetzt hat.

Wenn ich nun wieder auf unser Beispiel zurückkomme, möchte noch anmerken, dass ich auf keinen Fall Lehrkräften, Psychologen oder Psychiatern, die sich mit diesem Buben beschäftigt haben, einen Vorwurf machen will. Adrian war und ist ein schwieriges Kind, das die Erzieher sicher schnell an den Rand gebracht hat und immer noch bringt. Das Beispiel zeigt aber auch, wie weit sich die Schule und auch die hilfeleistenden Institutionen von grundlegendsten und schon seit langem bekannten psychologischen und pädagogischen Überlegungen entfernt haben. Nur als kurzes Streiflicht. Die Bedeutung des älteren Bruders für Adrian und die damit einhergehende Eifersuchtsproblematik wird in keinem Bericht mit nur einem Wort erwähnt und in die Arbeit mit Adrian gar nicht miteinbezogen. Es ist mir schon an anderen Beispielen aufgefallen, dass in der heutigen Schulpsychologie Geschwister als Faktor für die Gefühle der Kinder kaum existent zu sein scheinen. Zu sehr wird das Kind als Individuum ohne Bezug zu seinem Umfeld betrachtet und mit einer Diagnose versehen. Entsprechend die Massnahmen: Einzelfallarbeit, Spieltherapie, Psychomotorik usw. usf. In fast allen Fällen heraus aus der Gemeinschaft der anderen Kinder. Da muss doch jedes Kind von sich bald einmal denken, es sei das einzige, das mit diesem Problem behaftet sei. Eines Tages erhielten wir also ein Telephon einer Schulpflege, mit der wir schon öfters zusammengearbeitet hatten. Sie bat uns, einen Schüler überweisen zu dürfen, mit dem sie nicht mehr weiterwüssten. In den letzten Jahren wäre er in einer Therapiestation gewesen.
Wir wollten den Buben kennenlernen und luden ihn zu einer schulischen Abklärung ein. Adrian erschien zu verabredeten Zeit mit seiner Mutter. Ein eher kleiner und etwas rundlicher Bub, noch nicht entwickelt und den man auf etwa 12 Jahre schätzte. In Wirklichkeit war er schon 15 Jahre alt. Mit einigem Stolz zeigte er mir seinen Ordner, den er aus seiner Schule in der Therapiestation mitgebracht hatte. Einige Rechnungsblätter waren darin, kaum lesbar geschrieben, dann eine ganze Reihe Vorträge, die auf ein Niveau eines Viertklässlers hindeuteten. Alles in allem ein Durcheinander, kein Aufbau, keine Ordnung, die Schrift ein unleserliches Gekritzel, kaum eine Linie getroffen. Ich hörte mir seine sehr lebendigen Ausführungen über die Vorträge an, und wir kamen schnell in ein Gespräch. Nachher wechselten wir zu einem kleinen Lesetext und einem kleinen Diktat. Schliesslich dann noch Rechnen mit den Grundoperationen. Zusammen mit den Vorinformationen der Eltern und der Schule in der Therapiestation musste ich nach diesen anderthalb Stunden zum Schluss kommen, dass man hier ganz weit unten beginnen musste. Mein persönlicher Eindruck war aber nicht ganz eindeutig, hatte Adrian doch in einigen Momenten eine erstaunliche Schnelligkeit und Intelligenz an den Tag gelegt. Wir sagten auf alle Fälle der Schulpflege zu, allerdings mit der Bedingung, dass Adrian wegen seiner schulischen Defizite alleine oder in einer ganz kleinen Gruppe geschult werden müsse.
Zu Beginn des neuen Schuljahres begann der Junge bei uns im Einzelunterricht, manchmal mit mehreren Kindern zusammen. Bald bestätigte sich mein Eindruck, dass Adrian sehr gescheit ist und den Stoff sehr schnell aufnimmt. Die vorbereiteten Blätter mit Grundlagenaufgaben aus der Primarschule versorgte ich also schon nach zwei drei Stunden und gab ihm die Bücher der Sekundarschule B. Ich schickte ihn ins Englisch, obwohl die Mutter meinte, Fremdsprachen würden ihn überfordern. Wir nahmen ihn eine kleine Gruppe auf, wo er bald der beste Schüler war. Aber: Der Betrieb, den Adrian in der Gruppe veranstaltete, war von Anfang an eindrücklich. Kaum hörte er beispielsweise ein Stichwort, oder es kam ihm sonst wie etwas in den Sinn, griff er sofort zu, unterbrach den Unterricht und reklamierte die ganze Aufmerksamkeit für sich. Lauthals begann er erzählen und liess sich kaum unterbrechen. Oder er stürzte ans Fenster, weil er ein interessantes Auto sah und wollte, dass alle kommen und schauen. Ja, wenn er nicht gerade sagen könne, was ihm in den Sinn komme, würde er es vergessen, meinte er auf den Protest des Lehrers hin. Wenn ihm etwas nicht passte, begann ein lautes Lamentieren. Er könne das nicht, das sei langweilig, man bräuchte das nie im Leben usw. Wenn das nichts half, legte er den Kopf auf die Bank und bat darum, das zuhause machen zu dürfen, er wolle nun lieber ein Auto zeichnen. Im Unterricht schaffte er es, die Aufmerksamkeit immer auf sich zu lenken. Dabei war er so geübt, dass es kaum einen Lehrer gab und gibt, der nicht darauf hereinfällt. Im Unterricht bekommt er oft einen recht verschmitzten Ausdruck im Gesicht, seine Augen wandern lustig hin und her, - ein Zeichen, dass bald ein Kommunikationsversuch à la Adrian mit einem Mitschüler bevorsteht. Unter den Kindern juckt es ihn ständig, mit den anderen auf seine Weise in Kontakt zu treten: Er stört sie verbal oder er berührt sie mehr oder weniger heftig und beteuert sofort, der andere hätte angefangen. Um ihn herum ist immer Betrieb, er lacht überlaut und ärgert die anderen Kinder ständig.
In den Pausen rennt er fast immer mit hochrotem Kopf herum, immer auf der Flucht vor einem, den er mit seinen sogenannten Spässen geärgert hat. Was im Spass beginnt, endet zumeist im Streit, weil die anderen sich geplagt fühlen. Die anderen Kinder mögen ihn zwar einigermassen, er ist ein lustiger, aber bei genauerem Hinschauen sieht man, dass mit ihm niemand so richtig will. Er hat wenig richtigen Kontakt, er hat auch zuhause keine Freunde. Wenn ihm ein Mädchen gefällt, kann er sich kaum mehr auf etwas anderes konzentrieren, er will es ganz für sich einnehmen, so wie er meist die anderen ganz für sich haben will. Er übt auf die anderen einen ichbezogenen Druck aus, so wie es auch in den Berichten immer wieder erwähnt wird. Von Vater und Mutter erfahren wir, dass Adrian die Mutter von früh an bis zur Erschöpfung in Atem gehalten hat. Während der fünf Jahre ältere Bruder ohne Probleme gut durch die Schulen kam, gab es bei Adrian nur Schwierigkeiten. Die Mutter hat alles für ihren Sohn getan, der Vater überliess der Mutter die Erziehung. Immer wieder hatte es aber zwischen ihm und Adrian auch handfeste Konflikte gegeben, weil er etwas strenger als die Mutter war. Aber bei beiden wurde es deutlich, dass sie sich nicht getrauten, von ihrem Sohn etwas abzuverlangen, ihn schonten und inkonsequent waren. Alle waren sich einig, dass mit Adrian etwas nicht stimmte. Ja nicht überfordern, war eine Devise, denn in solchen Situationen rastete er ja regelmässig aus. Wo wurde das deutlicher als wenn er mit anderen Kinder zusammen war. Gleichzeitig waren die Eltern aber verzweifelt, weil Adrian keine Freunde hatte und in der Schule den Tritt nicht fand und von einer Institution zur anderen gereicht wurde und sich im Dorfe zu einem Sonderling entwickelte. Einige interessante Beobachtungen steuerten sie aber zum Verständnis Adrians Verhaltensweisen bei. So sei er äusserst gerne in die Schule in der Spezialklinik gegangen. Er hätte sich wie ein König mit dem Taxi chauffieren lassen und es sichtlich genossen, ohne Aufgaben heimzukehren. Der Chauffeur hätte sich darüber gewundert. Hat man ihn da in dieser Schule etwa in Ruhe gelassen mit Anforderungen? War er da ohne grosse Anstrengung bald bei den besten. Auf seiner nächsten Station kam er zu einem Lehrer, der ihm nichts durchgehen lassen wollte. Es gefiel ihm dort nicht, worauf die Eltern ihn aus dieser Institution herausnahmen. Heute meint Adrian, es sei ihm nur dieser eine Lehrer begegnet, der von ihm etwas verlangt habe und nicht auf ihn hereingefallen sei.
Wir stehen heute vor der Aufgabe, mit diesem jungen Menschen so zu arbeiten, dass er seinen Weg findet. Es wäre die Aufgabe der Schule gewesen, schon früher in erzieherischer Weise auf ihn einzuwirken, damit er zum Lernerfolg und zu mehr Erfolg in der Kontaktaufnahme mit anderen Kindern hätte kommen können. Gerade an seinem Beispiel lässt sich zeigen, was die Pädagogik leisten müsste, damit sie einen Beitrag zur Prophylaxe späterer seelischer Störungen leisten könnte.

An dieser Stelle möchte ich auf den ersten Punkt zurückkommen. Die Pädagogik müsste die veränderte Situation vieler heutiger Kinder in ihren Familien sowie auch ihre Geschwisterposition einbeziehen, wenn sie neurosenprophylaktisch wirken will. Die Schule ist in vielen Fällen für die Kinder eine Fortsetzung der äusseren und inneren Unordnung, der Struktur- und Beziehungslosigkeit, der Unverbindlichkeit, die in vielen heutigen Familien herrschen. Von dieser Seite her betrachtet sind die Schulreformen mit ihren freien und offenen Unterrichtsformen, mit dem selbstgesteuerten Lernen und mit Lehrern, die sich als Animatoren verstehen für viele Kinder eine Katastrophe.
Der Psychologe Wolfgang Bergmann beschreibt Kinder wie Adrian als egozentrische Kinder, die sich emotional auf einem frühen kindlichen Entwicklungsstadium bewegen und die geprägt sind von frühesten Unordnungen im Aufbau ihrer Wahrnehmungen und im Aufbau ihrer sozialen Fähigkeiten. Immer steht die Mutter im Zentrum, und immer steht die prägende Figur eines abwesenden oder flüchtigen oder schwachen Vaters im Hintergrund. Die Symptome der Unruhe haben nach Bergmann etwas zu tun mit der sogenannten modernen Kindheit, die geprägt ist von der Abwesenheit des Vaters. Auch wenn er verfügbar ist, ist er innerlich zumeist abwesend und emotional nicht verfügbar. Die Mütter sind oft überfürsorglich und harmonisierend und wenig in der Lage, sich in ihre Kinder wirklich einzufühlen und sich spontan und echt im Erziehungsprozess einzugeben. Diese Kinder stehen immer im Zentrum. Aber wie leer es um sie und in ihnen ist, schreibt Bergmann an einer Stelle. Hyperaktive Kinder wollten und benötigten darum nichts von dem, was im Zeittrend liegt und was viele Schulen heute anbieten. Kinder wie Adrian brauchen wohlwollende, aber bestimmte Anleitung, sie brauchen Verlässlichkeit, sie brauchen äussere und innere Ordnung. Erziehung setzt Echtheit im Verhalten und im Selbstgefühl voraus. Heute fehlt diese auf weiten Strecken, was das Drama des modernen Kindes ausmacht, wie der Titel von Bergmanns Buch heisst. Eltern und Lehrer trauen sich nicht, etwas zu fordern, ihren Kindern den Fernseher vor der Nase auszumachen, sie in einem vernünftigen Verein anzumelden und dafür zu sorgen, dass sie auch hingehen. Die unruhigen Kinder sind dort unruhig, wo Chaos herrscht. Darum arbeitet Bergmann mit ihnen gerne an der Rechtschreibung. Das gibt ihnen Struktur, gibt ihnen Halt im Chaos ihrer Gefühle. Sie beruhigen sich. Das stellten wir auch bei Adrian fest. Wenn die Lehrer von ihm mit Festigkeit verlangen, was in der Schule eben verlangt werden muss, wird er ruhiger, beginnt zu arbeiten. Fehlt ihm diese klare Anleitung, wird er nervös und immer nervöser. Er gerät in ein richtiges Fieber, bekommt rote Ohren und Backen und übertrifft sich mit unsinnigen Einfällen. Bei Adrian ist es wichtig, dass man ihn fordert und ihm Aufgaben abverlangt, die er zu schwierig findet. Wichtig ist es, auf seine Ausweichmanöver nicht hereinzufallen. Er hat auf diesem Gebiet ein immenses Repertoire entwickelt, man kann als Lehrer nur staunen. Aber es lohnt sich, seine eigenen Kräfte zu verdoppeln und mit noch grösserer Ausdauer ihn auf einen positiven Weg zu führen. Immer wieder, wenn er es geschafft hat, eine ihm anfänglich zu gross scheinende Aufgabe zu bewältigen, haben wir ihm nämlich zu einem Stück mehr Selbstvertrauen verholfen, zu mehr Zuversicht unter den anderen Kindern. In Wirklichkeit fühlt er sich ihnen gegenüber grenzenlos unterlegen. Nur nebenbei: Hat der Lehrer hier nicht die richtige Einschätzung des Problems, denkt bald einmal, mit dem Schüler stimme irgend etwas nicht, das bräuchte eine Abklärung usw. steht er bei einem solchen Kind auf verlorenem Posten. Oder erst recht, wenn er aus seiner eigenen persönlichen Geschichte heraus mit dem Schüler Mitleid hat. Schule und Lehrerschaft haben also dafür zu sorgen, dass die Kinder den Stoff bewältigen können und möglichst alle denken dürfen: „Das ist auch etwas für mich, da komme ich mit“.
Adrian hat einen älteren Bruder, der in der Schule und unter anderen Kindern erfolgreich war. Adrian war schlicht und ergreifend eifersüchtig auf ihn, der alles schon konnte. Er entwickelte ein störendes und unruhiges Verhalten. Er war aber ehrgeizig, diesen Ehrgeiz in die richtigen Bahnen zu lenken, wäre die eigentliche prophylaktische Arbeit der Schule gewesen. Es würde sich in diesem Zusammenhang auch lohnen, wieder einmal einen kleinen Exkurs über die Bedeutung der Geschwisterkonstellation zu machen und bei Alfred Adler nachzulesen, was er darüber schreibt. Seine Gedankengänge sind heute leider kaum einem Lehrer bekannt. Es ist aber für unsere pädagogische Arbeit immer wieder unendlich wertvoll, diesen Aspekt auch bei sich zu haben. Auf alle Fälle sind die Geschwister oder auch die fehlenden Geschwister das Um und Auf unserer Schüler. Dabei geht es nicht nur darum, diese Problematik zu erkennen, auch wenn das schon sehr viel ist: Es geht darum, den Schüler in dieser Schwierigkeit zu erfassen und ihn anzuleiten, wie er mit diesen Gefühlen besser umgehen kann. Geschieht hier keine Korrektur, kann sich eine Auffassung - beispielsweise dümmer als ein Geschwister zu sein - ein ganzes Leben halten und je nach dem eine schwere Beeinträchtigung bedeuten.

Damit komme ich zum zweiten Punkt, nämlich zur Bedeutung der Klassengemeinschaft im Leben der Kinder. Im Lebenslauf dieses im Grunde liebenswürdigen Knaben fehlte ein natürlicher Kontakt mit den anderen Kindern. Schon von früh an wurde er wegen seiner enormen Schwierigkeiten in der Gemeinschaft aus ihr entfernt. Offensichtlich hat niemand erkannt, dass sein ungemeinschaftliches Verhalten auch ein allerdings untauglicher Versuch war, mit anderen Kindern in Kontakt zu kommen. So wie er es mit der Mutter eingeübt hatte, nämlich mit aller Gewalt ihre ganze Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, versuchte er es mit den Kindern. Mit dem Resultat, dass er aus der Gemeinschaft entfernt wurde und vornehmlich im Einzelunterricht beschult wurde. Wir alle wissen um die grosse Bedeutung der Gemeinschaft und wie wichtig es ist, ob ein Kind im Kindergarten und in der Schule diesen ersten Test für das Ausmass der Entwicklung seines Gemeinschaftsgefühl gut bewältigt. Bei fehlendem Gemeinschaftsgefühl hat die Schule die Aufgabe zu übernehmen, diese Gefühle bei den Kindern zu entwickeln und auszubauen. Alfred Adler hat dem Lehrer damit die gleiche Aufgabe wie der Mutter gegeben, die da heisst: Das Vertrauen des Kindes zu erwerben, das Kind in die Gemeinschaft einzuführen und es dort zu verankern. Eine gut funktionierende und angeleitete Klassengemeinschaft ist von immenser Bedeutung für die Integration von Kindern, die von ihrem Zuhause eine mangelhafte Vorbereitung bekommen haben. Auch hier wäre ein kleiner Exkurs wichtig über die Bedeutung der Klassengemeinschaft. Schüler Alfred Adlers haben in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts Schulen geführt, in denen die funktionierende Klassengemeinschaft eine zentrale Bedeutung einnahm. In der Ausgestaltung der Klassengemeinschaft liegt also ein weiterer Ansatz zur Prophylaxe seelischer Störungen. Die Schule muss ein Modell bieten, das im Kleinen bereits die intellektuellen, aber vor allem auch die sozialen Fähigkeiten der Kinder für das spätere Leben als Erwachsene schult. Die Lehrer haben die Aufgabe, die Kinder in das Leben einzuführen und ihnen zu zeigen, wie man Schwierigkeiten im Lernen aktiv bewältigen kann, wie Schwierigkeiten im Zusammensein mit anderen Kindern gelöst werden können, wie man lernt mit verschiedenen Meinungen zu leben, wie man mit Kindern verschiedener Kulturen friedfertig auskommt. Der Lehrer führt sie nicht nur an die Schönheiten der Natur und der Wissenschaft heran, an das schöne Gefühl, etwas verstanden zu haben, sondern zeigt ihnen auch, wie es anderen Menschen auf der Welt geht und weckt damit ihr soziales Interesse für den Nachbarn und für die Menschen auf der ganzen Welt. Hier kommt es darauf an, dass der Lehrer sich ganz als Person und echt eingibt, lobt, auch beurteilt und einordnet, was Kinder alles so machen. Sich eben auch getraut, etwas zu verlangen und zu sagen, wenn er etwas nicht richtig findet. Ein auf solche Weise verankertes und geschultes Kind hat gelernt, den Problemen mutiger in die Augen zu schauen und ist besser gefeit, in den Stürmen des zukünftigen Lebens, bei Enttäuschungen, bei Verlust und anderen Schwierigkeiten, die im Leben auf es zukommen, nicht mit Rückzug und mit Depressionen zu reagieren. Selbstverständlich spielen viele Momente bei der Entstehung psychischer Störungen eine Rolle, doch lässt sich in den meisten Fällen eine Spur in die Schulzeit zurückverfolgen, wo das Problem schon aufgetaucht war. Ich wage die Behauptung, dass geschulte Lehrer, in schwierigen Fällen sicher auch in Zusammenarbeit mit einem geschulten Psychologen, die meisten seelischen Probleme schon in der Schulzeit erkennen und mit dem Einbezug der Klassengemeinschaft auch beheben könnten. Dazu bräuchte es Schulen, die wie es Alfons Simon in seinem Buch „Verstehen und Helfen“ beschreibt, die ganz von einem pädagogischen Ansatz ausgehen und ihre heiligste Pflicht darin sehen, die Kinder zu ermutigen und sie zu Mitspielern in der Gemeinschaft zu machen. Das sieht heute sicher anders aus als zur Zeit von Alfons Simon. Dieses schöne Anliegen wiederzubeleben wäre eine Aufgabe für die heutige Pädagogik. Leider bewegen sich unsere Schulen in eine ganz andere Richtung. Um auf unser Beispiel mit Adrian zurückzukommen: Die Schule hat leider auch in diesem Punkt versagt. Aus den Berichten ist zwar zu entnehmen, dass es einigen Erziehern gelungen war, ein Vertrauensverhältnis zum Buben aufzubauen. Leider ist es aber keinem gelungen, Adrian in eine grössere Gemeinschaft zu begleiten und von ihm ein adäquates Verhalten abzuverlangen und dafür zu sorgen, dass ein ruhiges Klima in den Klassen herrscht. Chaos oder nur schon Unruhe sind Gift für ein Kind wie Adrian. Kinder wünschen sich die i in fast allen Fällen die Gemeinschaft (ausser sie haben aus schwerwiegenden Gründen schon sehr früh in der Kindheit ein inneres Interesse für die anderen verloren), sie wissen sich in ihr aber nicht zu bewegen. Was gibt es Schöneres, als einem missgeleiteten Kind den Weg zu einem aktiven Mitspieler und geschätzten Klassenkameraden zu öffnen?

Damit zum letzten Punkt, der uns etwas weg von unserem Beispiel mit Adrian führt: Neu ist in letzter Zeit eine Aufgabe auf die Schule zugekommen, die für die seelische Prophylaxe späterer Generationen aber ebenfalls eine enorme Bedeutung hat. Es ist dies der Umgang mit der zunehmenden Gewalt in den Schulen, heute auch Mobbing oder Tyrannisieren genannt. Wolfgang Bergmann hält die sich ausbreitende Gewalt für eine logische Folge der von ihm beschriebenen modernen Kindheit. Kinder sind ohne Halt und schutzlos der allgegenwärtigen Gewalt in Medien und Gesellschaft ausgesetzt, sie orientieren sich an den gewalttätigen Vorbildern in der Gesellschaft. Niemand schützt sie davor – weder im Elternhaus noch in der Schule und zeigt ihnen schöne Lösungsmöglichkeiten für menschliche Probleme. Die Kinder bewundern die Gewalt und probieren sie aus, andere erleiden sie stillschweigend. Es ist eine fast schon alltägliche Gewalt, welche Kinder heute in den Schulgemeinschaft ausgesetzt sind. Was wir von Erfurt, Collumbine High School hören, das sind die Spitzen. Diese Vorfälle mehren sich und werden auf uns zukommen. Es gibt heute eine immerwährende latente Gewalt unter Kindern in den Schulen, die wir als Erwachsenen kaum erahnen und die den Kindern Angst macht und sie am Lernen hindert. Für Opfer und Täter sind das katastrophale Situationen, sie sind Ursache für Depressionen schon im frühen Kindesalter, für Selbstmorde, für schwere Schäden im Gefühlsleben der Kinder, die sich bis ins Erwachsenalter hineinziehen. Viele Kinder leiden, ohne je etwas zu sagen. Zumeist aus Angst. Hier hat die Pädagogik dafür zu sorgen, dass sich eine solche Stimmung in den Klassen nicht ausbreitet. Es braucht einen Schulterschluss aller Lehrkräfte in einem Schulhaus, sonst ist man verloren.
Gerade auf ihrem eigentlichen Gebiet, auf ihrem Feld hat sich die Pädagogik offensichtlich unter dem Druck des Zeitgeistes zurückgezogen. Sie müsste verständnisvoll anleiten, vorgeben und fordern und schauen, was die Kinder daraus machen, sie müsste direkt auch eingreifen, wenn etwas nicht in einer menschlich und ethisch verantwortbaren Richtung verläuft. Dass sie es nicht mehr tut, da hat auch die psychologische Fakultät ihren Teil beigetragen mit einem fast unerschöpflichen Verständnis für alles und jedes und mit sehr differenzierten Analysen über Ursachen ungemeinschaftlichen Verhaltens. Mitverantwortlich für diesen Zustand sind auch falsche Theorien, die seit Jahrzehnten trotz mahnender Stimmen und wider besseren Wissens verbreitet wurden. Mittlerweile sitzen in unseren Schulen gewalttätige und völlig orientierungslose Kinder, mit denen niemand mehr weiss, was mit ihnen anfangen.

Was für Schritte müsste die Schule unternehmen, um sich auf ihre Grundlagen rückzubesinnen, die ihr von der demokratischen Gemeinschaft vorgegeben sind? An erster Stelle stünde meiner Ansicht nach eine ernsthafte Auseinandersetzung mit dem aktuellen Phänomen der sich ausbreitenden Gewalt. Nur schon deren konsequente Eindämmung wäre für die Prophylaxe späterer seelischer Störungen enorm wichtig. Im weiteren müsste eine Reflexion über die didaktischen und pädagogischen Veränderungen der Schule in der letzten Zeit geschehen unter dem Aspekt des sich schnell ändernden „Schülermaterials“. Dazu gehören auch Überlegungen zur Bedeutung der Klassengemeinschaft und wie sie ausgestaltet werden kann, damit Kinder gestärkt statt wie heute vielfach verroht werden.
Neben den drei Aspekten, die ich jetzt kurz dargestellt habe und die natürlich einer weiteren Vertiefung bedürften, wartet noch eine Fülle anderer Aspekte, die beleuchtet werden müssten, damit die Schule einem Anspruch auf seelische Prophylaxe wirklich gerecht werden könnte. Da wäre etwa die Bedeutung der Lehrerpersönlichkeit zu nennen, oder die Bedeutung des Lernens für die Persönlichkeitsentwicklung der Kinder, wie die Klassengemeinschaft ausgestaltet werden könnte, die Frage, wie wir Menschen lernen und wie unterschiedlich das aussehen kann, die Bedeutung Adlers und anderer Forscher für die Pädagogik und vieles mehr. Sicher gäbe die Erarbeitung solcher Themenkreise auch wichtige Impulse für die Psychologie.

 


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